Wichtige Tipps für einen gelungenen Radurlaub

Wichtige Tipps für einen gelungenen Radurlaub

In einer Zeit, in der die Beachtung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit stetig wächst, setzen immer mehr Menschen bei der Wahl ihrer Reiseart auf das Fahrrad, welche unsere hektische Welt zudem entschleunigt.

Der eigene Urlaub dient vielen als Erholung vom meist stressigen Arbeitsalltag. Wer seine Arbeit überwiegend im Sitzen ausführt, tendiert gern zu einem Aktivurlaub, in dem er sich reichlich bewegt. „Slow Travel“ ist der neue Trend beim Reisen, bei dem Urlaubsstress reduziert oder sogar vermieden wird, indem nicht auf die Quantität, sondern die Qualität der angestrebten Sehenswürdigkeiten gesetzt wird und die Landschaft um sich herum vollständig genießt. Das Fahrrad ist hierbei ein beliebtes Reisemittel, da es umweltfreundlich ist und eine Menge Freiraum lässt.

Ein Radurlaub ist für (fast) jeden geeignet

Grundsätzlich eignet sich eine Reise mit dem Fahrrad für jeden Menschen, der Freude am Radeln hat. Je nach Reisendem gibt es unterschiedliche Räder, die für ihn passend sind, beispielsweise für die Kleinen Kinderräder oder einen Kinderanhänger zum Befestigen am Erwachsenenrad und für beeinträchtigte Personen Erwachsenen-Dreiräder, Vierräder, Rollstuhlfahrräder und diverse Sonderanfertigungen.

Planen Sie einen Radurlaub mit jemandem, der in seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, beispielsweise Kinder oder Behinderte, ist es ratsam, dass Sie sowohl die Route als auch den Umfang der Strecke entsprechend anpassen.

Allein, mit der Familie oder in einer Gruppe?

Selbstverständlich ist die Reiseplanung unkomplizierter und variabler, wenn diese im Alleingang durchgeführt wird, doch gleichzeitig bereichert ein derartiges Erlebnis das Familienleben und den Zusammenhalt einer Gruppe. Hier kommt es auf die persönlichen Vorlieben, die eigene Flexibilität und Kompromissbereitschaft an. Jemand, der mit Kindern reist, sollte beispielsweise kürzere Etappen pro Tag und zudem fahrradfreie Tage einplanen.

Planung der Strecke

Das Ziel des Radurlaubs wird entweder vom Heimatort nur mit dem Fahrrad selbst oder in Verbindung mit einem anderen Verkehrsmittel, beispielsweise Bahn und Flugzeug, erreicht. Zur Auswahl stehen zum Beispiel ein Städtetrip, ein Nationalpark, verschiedene Sehenswürdigkeiten, eine Veranstaltung beziehungsweise ein freier Trip durch die Natur. Von einer konkreten Durchplanung ist jedoch abzuraten, um Raum für Spontanität zu schaffen.

Bei der Streckenplanung ist es empfehlenswert, sich auf Radwegen zu bewegen, wenn man als Neuling unterwegs ist, da diese extra für Fahrräder ausgelegt und gut ausgeschildert sind.

Die jeweilige Etappenlänge ist davon abhängig, welche Kondition die einzelnen Teilnehmer haben (hier orientieren Sie sich an dem schwächsten Mitglied), welche Geländeform vorherrscht (Steigung, flach, Gefälle), der Witterung und den potenziellen Zwischenzielen. Zudem ist die Radform entscheidend, beispielsweise ob es ein Trekkingrad, Mountainbike, Rennrad oder E-Bike ist.

Folgende Kilometer-Etappen sind empfehlenswert:

– Bis zu 20 km: Untrainierte und Familien mit Kindern
– 20 bis 50 km: Leicht Trainierte, Gruppen, Querfeldein-Touren
– 50 bis 80 km: konditionierte Fahrradfahrer, Gruppen
– 80 bis 120 km: sehr durchtrainierte Radfahrer, flaches Gelände
– über 120 km: leidenschaftliche Radler, flaches Gelände

Wird das benötigte Gepäck auf dem Fahrrad mitgenommen, legt man zwischen 25 und 34 Prozent weniger Wegstrecke zurück, da das zusätzliche Gewicht des Rades schneller müde macht.

Damit Sie während des Radurlaubs nicht unter Zeitdruck geraten, weil Sie anstreben zu einem konkreten Zeitpunkt an einem Zwischen- beziehungsweise dem Endziel anzukommen, ist ein gewisser Puffer zu empfehlen. Beispielsweise kann schlechtes Wetter, ein platter Reifen oder eine falsche Konditionseinschätzung schnell dazu führen, dass Sie dem Zeitplan hinterherhinken, was zu unnötigem Stress führt.

Was sollte man auf eine Fahrradtour mitnehmen?

Zur Grundausstattung einer jeden Radtour, egal ob 1-, 3- oder 14-tägig, gehören:

– ausreichend Verpflegung und Trinken
– Ausweisdokumente
– Geld
– Fahrradhelm
– Reflektoren für Fahrrad, evtl. Anhänger, Taschen, Jacke
– Flickzeug und Pannen-Werkzeug, Ersatzschlauch
– Luftpumpe
– Erste-Hilfe-Sachen
– in der warmen bis heißen Jahreszeit Sonnenbrille, Sonnencreme und Insektenschutz
– Regenjacke
– Fahrradtasche, bei mehrtägigen Touren je Erwachsenenrad zwei oder große Fahrrad-Packtaschen
– Schloss
– evtl. Trinkflaschenhalterung
– Landkarte

Bei mehrtägigen Radtouren sind folgende Gepäckstücke ratsam:

– spezielle Radlerkleidung
– Ersatzkleidung
– bei Camping-Übernachtungen: Zelt, Schlafmatten und -säcke, Taschenlampe, Gaskocher, Hygieneartikel

Wie packe ich Fahrradtaschen?

Insbesondere bei mehrtägigen Radtouren sind Packtaschen fürs Fahrrad unentbehrlich, wenn das Gepäck mitgenommen wird. Hierbei wird zwischen Lenker- und Gepäckträgertaschen unterschieden, wobei Erstere nicht so viel Platz bieten wie Letztere. Erhältlich sind sie als Einzel- und Doppeltaschen, wenngleich zur besseren Gewichtsverteilung die zweite Variante empfehlenswert ist. Zudem ist es ratsam, dass Sie verschließbare und wasserabweisende Gepäcktaschen verwenden, da sich das Wetter rasch ändern kann und der Inhalt bei Regen sonst schnell durchnässt wird.

Wie beim normalen Einkauf sollten die schweren Sachen als Erstes in die Tasche kommen und somit unten liegen. Achten Sie hierbei darauf, dass sich das Gewicht links und rechts etwa gleich verteilt.

Utensilien, die unter Umständen während der Fahrt notwendig werden, packen Sie nach oben, um sie griffbereit zu haben, beispielsweise Regenjacke, Trinken und Flickzeug.

Werfen Sie auf jeden Fall einen Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrrads, um sich über das zulässige Gesamtgewicht und die Tragkraft zu informieren. Es ist ratsam, diese nicht zu überschreiten.

Es ist empfehlenswert, dass das schwerste Gepäck vom durchtrainiertesten Radfahrer befördert wird. 

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